Samstag, 20. Juli 2024

You found me in Paris - von Lin Rina

Informationen zum Buch
Titel: You found me in Paris
Autor*in: Lin Rina 
Paperbackausgabe 
15,00 Euro (D)
384 Seiten
Erschienen am 03.06.2024
Empfohlen ab 14 Jahren 
Roman
ISBN: 978-3-426-44692-8
 
Klappentext
In einer Nacht - und Nebelaktion reist die junge Autorin Romina nach Paris, um ihre Schreibblockade zu überwinden und in der Stadt der Liebe das Feeling ihres Romans wiederzufinden. Dabei trifft sie gleich am ersten Tag auf die faszinierende Modedesignerin Fio, die bunt und voller Leichtigkeit Romina den Kopf verdreht. Bei Vernissagen, Mode-Events und Streifzügen durch die malerischen Winkel von Paris kommen sie sich näher, und Romina verliert fast aus dem Blick, weshalb sie eigentlich hergekommen war. Doch auch für Fio steht beruflich viel auf dem Spiel, und Romina merkt bald, dass hinter Fios schönen Augen mehr steckt, als sie zeigen möchte. Kann Romina wirklich riskieren, ihr Herz zu verlieren?
 
Meine Meinung  
Ich habe bisher noch nichts von Lin Rina gelesen, zudem liebe ich queere Geschichten, umso gespannter war ich auf das Buch "You found me in Paris".

Das Cover finde ich schonmal sehr schön gestaltet und macht neugierig. Das Cover ist sehr schlicht gehalten in der Farbe rosa. Um den goldfarbenen Titel herum ist der Pariser Eiffelturm, ein Crossaint, ein Regenbogen, Nähmaterial, ein offenes Buch und zwei Symbole des weiblichen Geschlechts als Zeichnung zu sehen. Diese kleinen Details haben alle ganz viel mit dem Inhalt der Geschichte zu tun und sind mir direkt aufgefallen.

Den Schreibstil von Lin Rina fand ich sehr angenehm. Sie schaffte es, Gefühle und Gedanken von den Protagonisten so zu beschreiben, dass ich mich in die Figuren gut hineinversetzen konnte. Aber auch kleine Details, was um die Figuren herum geschah, konnte die Autorin wundervoll widergeben.

Anfangs habe ich mich etwas schwer getan, in die Geschichte hineinzukommen, aber nach ein paar Kapiteln hatte ich es geschafft. Die ersten Seiten handelten von einem fremden Mann, der genauso wie die Hauptprotagonistin Romina genau die gleiche Wohnung in Paris gebucht hatte. Mir war diese erste Begegnung etwas suspekt, weil der Mann so freundlich war und Romina helfen wollte. Aber relativ schnell merkte ich, dass er Romina wirklich nur behilflich sein wollte und nichts Böses im Schilde führte.

Die Hauptprotagonistin Romina empfand ich als sehr emphatisch, zurückhaltend und liebevoll. Allerdings macht sich Romina über so gut wie alles Sorgen und Gedanken und kann dadurch kaum einmal abschalten. Ich habe von Anfang an gemerkt, dass sie große Selbstzweifel hat. Ich fand es super, dass in der ganzen Geschichte auch die Probleme thematisiert wurden, die bei Romina aufgrund von ADHS entstanden. Ich habe mich durch Rominas Gedanken und Handlungen oft sehr verstanden gefühlt.
 
Fio dagegen ist eine taffe Person. Sie kam mir offen und selbstbewusst herüber und wusste, wo ihr Weg hinführen würde. Das erste Aufeinandertreffen zwischen Romina und Fio war irgendwie magisch, da man sofort merkte, dass es da zwischen den beiden knistert. Ich fand es schön, dass es nicht nur bei diesem einen Aufeinandertreffen blieb, sondern sie sich noch viel öfter begegneten und Zeit miteinander verbrachten. Gemeinsam besuchten sie Kunstausstellungen oder Modeschauen, obwohl Romina ja eigentlich mit einem anderen Ziel nach Paris gereist war. Trotzdem hat mir die Atmosphäre sehr gefallen, wie die Bindung zwischen Romina und Fio stetig wuchs und Gefühle entstanden. 

Aber nicht nur Fio steht während der Paris-Reise im Mittelpunkt, sondern auch Romina's Schreibblockade. Sehr realistisch wird in dem Buch theamtisiert, wie es für Autor*innen ist, eine Schreibblockade zu haben und wie sehr sie unter Druck gesetzt werden. So bewusst habe ich mir noch nie Gedanken darüber gemacht, aber dieses Thema regt definitiv zum Nachdenken an. Denn Autor*innen sind auch nur Menschen und brauchen auch mal eine Pause vom Autor*innen-Leben, um neue Ideen zu sammeln oder mal abzuschalten. Interessant fand ich auch, dass Romina bisher nur Geschichten über Heteropaare geschrieben hat und sich vor 2 Jahren als lesbisch outete. Umso einfach fiel ihr die Bindung zu Fio, auch wenn große Selbstzweifel Romina begleiteten.

Romina und Fio erleben eine einzigartige und schöne, aber auch nervenaufreibende Beziehung, die es in sich hat. Vor allem Romina lernt in dieser Zeit zu sich selbst zu stehen und möchte wissen, wer sie wirklich ist und was sie möchte. Aber auch Fio hat ihre Herausforderungen im Leben, die sie meistern muss. Insgesamt ist es eine wirklich wundervolle queere Geschichte über Selbstzweifel, die Suche nach sich selbst und dem Erfolgsdruck einer Autor*in. Absolute Leseempfehlung! 
 

<<Ich bin so verliebt in Fio, dass ich kaum meine Form halten kann, und wenn ich nicht aufpasse, werde ich zerfließen.>> 


Meine Bewertung
⭐⭐⭐ 4,5/5
 














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